- 122 -
1511 (12. stycznia) Wrocław, w środę po dniu św. Apolonii Dziewicy etc.
Król Władysław JagiellończykWładysław II. Jagiellończyk (cz.: Vladislav II. Jagellonský, węg.: II. Ulászló), król czeski od r. 1471, węgierski i chorwacki od 1490, syn Kazimierza IV. Jagiellończyka ponawia inkorporację Księstwa Głogowskiego do Korony Czech i kamery królewskiej, a także oferuje pieniądze na wykup z zastawu Kożuchowa oraz Sycowa.
— Wir Wladislaus von gots gnaden zu Hungern Beheim Dalmacien Croacien etc. kunig marggrave zu Merhern hertzog zu Lucemburg und in Slesien marggrave zu Lawsitz etc. bekennen und thun kunt offentlich mit diesem brive allermeniglichen, das vor uns als irem naturlichen erbherren wegen der wirdigen edeln wolgebornen gestrengen ernvesten namhaften ersamen und fursichtigen prelaten herren ritterschaften mannschaften der von stetten und andern einwoner unsers furstenthumbs GrossenglogawGłogów FreinstatKożuchów GoerGóra SprottawSzprotawa GrunenbergZielona Góra SwebussenŚwiebodzin PolkowitzPolkowice und BewtenBytom Odrzański ire botschaft erschinen, nach dem wir sy kurtz vergangener jar auf vilfaldige ire redliche notturfte und beschwerung uns furgetragen mit wolbedachtem rath und gueter wissen zu der löblichen cron zu Behmen eingeleibt und an alle mynderung gantz aber am teil unverruckt unzutrant bey einander zu bleiben in unser kuniglich cammer unser und unser erben und nachkumenden kunigen zu Beheim handen ewiglich angenomen und befreyet haben inhalts unser majestat brief und sigel daruber verlihen und ausgangen, uns mit hoher beschwerunge bericht und erynnerunge gethan, wie wir uber soliche ire begnadunge von uns redlich erworben und davor sy uns der cron zu Behmen zu guet und besten ein mergkliche summa geldes als zehen tawsent guldein Ungerisch geleist und gegeben, weyl wir denn dieselbig ir begnadunge nicht so gantz ingedenckh gehalten haben, sonder auf frembde bericht und angeben etwan die schlosser und stete FreinstatKożuchów und WartinpergSyców ihrer freyhait entgegen von dem obvermelten furstenthumb Grossenglogaw als zu recht darzu gehörig verpfent und abgesundert hetten etc., uns als getrewe underthan dasselbig nicht verhalden und iren pflichten nach, damit sy uns und der cron zu Behmen verbunden, nicht erdulden haben mügen, mit hohem vleiss bitende, in soliche eingriefe, damit iren privilegien widerwertig gehandelt, zu wandeln und sy darbey genediglich zu hanthaben schutzen und schirmen, uns als iren naturlichen erbherren angeruefen: haben wir soliche ir beschwerunge und anliegenden komer in aus widerwertiger vorschreibung erwachsen bey uns befunden, zu gemuete gevast und höchlich bewogen, und dadurch ire freyheiten und privilegien von uns eröbert widerumb in wirden und kreften gesatzt und hinfur an einicherley mangel beleiben mügen, und zufurderst obvermelte schlosser und stete Freinstat und Wartenperg sambt irer zugehörung aus behefter pfandtschaft der fünf tawsent gulden zubenemen und freyen, haben wir in den bem und stewr, so sie uns neben andern unsern landen fursten herren und stenden rechtlich zugeben schuldig, so vil aus demselben unserm Glogischen fürstenthumb von geistlichen und weltlichen daraus gevallen wurde, zugegeben und eingerewmet, ubergeben in deneselben bern hiemit und in kraft dis brieves die obberurten phantschaften der fünftawsent guldein damit zu losen und entledigen. Wer es aber das dieser bern nicht so hoch raichen oder sich nicht auf die funftawsent gulden erstrecken wurde, so sollen und mügen sie unser erbrenten geniesse und einkomen, so vil uber enthaldung der schlosser in unserm furstenthumb gevallen, vor die ubermasz, so sich von der summa des bern bis auf erfullen der funf tawsent guldein heischen wurde, umb hawbguet und scheden daraus ervolget geruglich innehalten und aufheben (mügen) und dieselben nicht entrewmen, sy sein davon gentzlich vergnugt und bezalt, das wir in hiemit zugeben und verstatten, dermasz sollen alle und ygliche ander goben nach ausgang der angezaigten unser begnadung ausbracht kraftlos nichts tod und abe sein. Wir wellen auch (das) dasselbig unser furstenthumb Grossenglogaw mit allen und yglichen weichpilden glieden und zugehörungen sambt unsern erbrenten und pflegen an schlossern und stetten nw und hinfurd zu ewigen zukunftigen zeiten unverruckt unverphendt unverwandelt gantz aber ain tail, wie man erdencken mag, vestiglich und ewiglich als ein leib bey der chron zu Behmen unvorgeben bey einander bleiben und nicht zutrennen lassen, als wir unser erben und nachkomende könige zu Behemen und hertzoge in Slesien auch keiner weisz macht haben sollen, sonder das gantz furstenthumb sol durch einen gemeinen hawbtman, so wir unser erben nachkommende kunige zu Beheim auf unser gschloss Glogaw verordnen, der auch uns unsern erben nachkomenden kunigen zu Beheim der chron Beheim und nyemandts anders geburlich glubde eyde und phlichte than sol, nach dem und sich alle und yzlich ander weichpilde slosser und stete zurichten haben, an unser stat vollmechtig gehalten werden. Wurde es aber da got vor sey einicherley weisz dahin gelangen, das wir aus vergessen oder frembden bericht irkein verschreibung dieser begnadung entgegen ausgeben verliehen, oder jemandts dawider aufbringen wurde bey uns unsern erben oder nachkumenden kunigen, sol dieser begnadung all irs lawts gar keinen schaden zutragen sonder vor nichts unkreftig und tod angesehen werden. Dis alles sambt unser vorigen begnadung wollen wir, [das] vor uns unser erben und nachkomende kunigen zu Behmen und als hertzoge in Slesien aus Behemischer kuniglicher macht in allen punckten stücken und artiekeln stete veste unverbrüchlich und ewiglich gehalten werden solle. Derhalb gebieten wir unsern ambtlewten ytzigen und zukunftigen sambt andern unsern underthan sy darynn zu hanthaben geruglich darbey zulassen auch niemandts anders dawider zu thun gestatten bey unser schwersten straf und ungnade. Zu urkunt mit unserm kuniglichen anhangenden insigel besigelt.
Geben zu Bresslaw mitwochs nach sand Affolonien tag der heiligen jungkfrawen nach Christi geburt tawsent funfhundert im eylften, unser reiche das Hungerischen im ain und zwainzigisten und des Behemischen im vierzigisten jaren.
Ad relacionem magnifici domini Ladislai
de Sternbergk et Bechyna supremi cancellarii
regni Bohemie.
Lehns- und Besitzurkunden Schlesiens und seine einzelne Fürstenthümer im Mittelalter. Herausgegeben von Dr. C. Grünhagen und Dr. H. Markgraf. Erster Theil. Leipzig 1881.